Die Oberfläche eines Filzes besteht aus unzähligen Faserenden. Wird gegen diese Oberfläche gerieben, hat der Reibpartner zunächst noch keinen flächenschlüssigen Kontakt zu Filz, jedoch unzählige kleine Kontaktpunkte. Deren Summe ist die Reibfläche. Sie wird umso größer, je größer der Anpressdruck ist. Diese Eigenschaft des Filzes ermöglicht seinen Einsatz als Kupplungs- und Bremsbelag überall dort, wo relativ kleine Kräfte übertragen oder gebremst werden sollen: vor allem im feinwerktechnischen Bereich, wo Reibfilze ihre Aufgabe meist in trockenem Zustand erfüllen. Beim Auftreten einer größeren Kraft und eines größeren Anpressdrucks werden die Filzbeläge zur Erhöhung der Abriebfestigkeit auch mit Öl getränkt. Großflächige Filzbremsen arbeiten in den Bandspaltanlagen der Kaltwalzwerke. Das in Teilbreiten aufzuschneidende Breitband muss mit großer Längsspannung durch die Messer geführt werden. Die Vorspannung oder den gesamten Bandrückzug erzeugen direkt auf das Band wirkende Filzbremsen mit Flächen bis zu 1 qm.